Am 7.1.2017 jährt sich die Ermordung Oury Jallohs zum 12.mal.
Die „Initative in Gedenken an Oury Jalloh e.V.“ ruft auch diesesmal wieder zu einer Gedenkdemo auf. Gegen jeden Rassismus und für eine Aufarbeitung des Mordes ohne Vertuschung durch die Justiz!
Haupttreffpunkt für die Zuganreise (dort besorgen wir gemeinsam kurz vor Abfahrt die Tickets): Reisezentrum im Bahnhof Alexanderplatz, ebenerdig ganz am Ende Richtung Karl-Liebknecht-Str., 10.45 Uhr
Aufruf der Initiative:
Der 7. Januar 2017 und damit das Gedenken zum 12. Todestag von OURY JALLOH, der von Polizisten erst seiner Freiheit, dann seiner Handlungsfähigkeit und schließlich auf bestialische Weise seines Lebens beraubt wurde, wird im nächsten Jahr an einem Sonnabend stattfinden!
Die Polizei von Dessau-Roßlau hat Oury Jalloh am 7. Januar 2005 erst rechtswidrig fest- und dann weiterführend rechtswidrig in Gewahrsam genommen, ihn dann an allen vier Extremitäten auf eine feuerfeste Matratze in der gefliesten Gewahrsamszelle Nr. 5 fixiert und ihn bis zur Unkenntlichkeit verbrannt…
Der deutsche „Rechtsstaat“ hat – in bester rassistischer Tradition – von Anfang an eine Täter-Opfer-Umkehr betrieben und gegen alle Fakten und bis in die höchsten richterlichen Instanzen hinein die unbewiesene Hypothese von der Selbstverbrennung Oury Jallohs aufrecht erhalten. Die Täter werden bis heute durch Unterschlagung und Manipulation von Beweismitteln und logikverachtende Ignoranz gegenüber offenkundigen Beweisen geschützt, die Familie und das Opfer verhöhnt, Verantwortung und Gerechtigkeit werden verweigert! Stattdessen sollen diejenigen, die für die Aufklärung des Mordes an Oury Jalloh kämpfen, durch massive staatliche Repression zum Schweigen gebracht werden!
Wir laden alle, denen an der Verhinderung weiterer rassistischer Morde durch Staatsbeamte mit und ohne Uniform, mit und ohne Robe aber auf jeden Fall mit menschenleben-verachtender Scheinheiligkeit ein, unser Gedenken am 7. Januar direkt in Dessau-Roßlau zu unterstützen und eine kraftvolle Demonstration gegen staatlichen Rassismus in allen Behörden und Ministerien dieses Landes zu setzen – nicht nur in Sachsen-Anhalt – nicht nur in Deutschland – nicht nur innerhalb Europas. Am Sterben der hier „fremd“-definierten Menschen auf der ganzen Welt hat Deutschland einen bedeutenden und aktiven Anteil:
von brandschatzenden Straßen-Nazis bis zu den politischen Brandstifter*innen in kostümierten Anzügen – vom Neid-Prekariat bis zu den „Händler*innen“ des Todes in Nadelstreifen – von den „besorgten“ Angstgeifer*innen bis zu den „unbeteiligten“ Zuschauer*innen…
KOMMT AM 7. JANUAR 2017 NACH DESSAU-ROSSLAU
Treffpunkt Hauptbahnhof 14:00 Uhr
OURY JALLOH IST KEIN EINZELFALL – KEINER WIRD VERGESSEN WERDEN!
RESPECT OUR EXISTENCE – OR – EXPECT OUR RESISTANCE!
Balu sitzt seit dem 9.7.2016 in U-Haft, nachdem er an der Soli Demo für die R94 teilnahm. Ebenfalls inhaftiert wurde Thunfisch.
An diesem Dienstag (13.12) geht um 10:00 der Prozess gegen Balu in die sechste Runde,womöglich erhält er auch sein Urteil.
Kommt also passend am 13.12 um 10:00 zum Amtsgericht Tiergarten, Wilsnacker Straße in den Raum B218. Solidarität ist unsere Waffe! Achtet auf eure eigene Sicherheit,lasst eure Handys zuhause.
Freiheit für Balu,Thunfisch,Gülaferit und alle anderen Genoss*innen welche überall auf der Welt eingesperrt worden sind!
Gegen Knäste und eine Gesellschaft,die sie benötigt!
Weitere Infos unter: https://aaronbalu.blackblogs.org/ & https://freethunfisch.blackblogs.org/
Freiheit für alle politischen Gefangenen: http://political-prisoners.net/
Am Samstag (26.11.16) rufen wir alle Antifaschist*innen auf, auf die Straße zu gehen, gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung! Dies kann den ganzen Tag gemacht werden. Beginnen wird es mit der Demo und den Kundgebungen vom Aktionsbündnis #NoBärgida ab 12 Uhr in der Kruppstr. 16. Anlass dafür ist, dass die Rassist*innen und Nazis von Bärgida ihren scheiß montäglichen Aufmarsch auf Samstag verlegt haben, da Sie Ihr 100. „Jubiläum“ zelebrieren wollen. #NoBärgida ruft dazu auf sich Ihrer Demo, den Kundgebungen oder anderen Protestformen anzuschließen! Hauptsache auf der Straße gegen die Fratzen von Bärgida!
Nach einer hoffentlich erfolgreichen aktiven antifaschistischen Handlung können wir dann zur Silvio-Meier-Demo abends (17 Uhr U-Samariterstr) gehen und dort entschlossen und offensiv an den hinterhaltigen Mord an Silvio erinnern! Kein vergeben – Kein vergessen!
Also kommt mit uns auf die Straße und erinnert kämpferisch und offensiv! Alerta Antifascista!
Wir vom Antifaschistischen Schwarz Roten Aufbau (ASRA) verantstalten eine Soliparty. Der Grund ist so simpel wie auch scheiße! Es gibt mal wieder Repressionskosten. Diese sollen mit der Party gemindert werden,denn wir wollen die vorhandenen Strukturen nicht schröpfen.
Deshalb: kommt am 19.11. ins NewYorck59 (Bethanien) und feiert mit uns, bei guter Laune und gekühlten alkoholischen, wie auch nicht alkoholischen Getränken und Cocktails.
Live:
Pommes oder Pizza (Punk) https://www.facebook.com/pommesoderpizza/?fref=ts
Torkel T (Zeckenrap)
https://www.facebook.com/torkelrap/?fref=ts
Patsy Stone (Punk)
https://patsystone.bandcamp.com/releases
Aftershow mit folgenden DJ*annes
NoCapNoStyle (female Hip Hop,Trap) https://www.facebook.com/nocapnostyle/?fref=ts
DJ Astrophat (Hip Hop)
Mutti Cool (Trash, Punk, Liebeslieder)
Kein Platz für Rassismus,Mackertum,Sexismus und Diskriminierung,wir wollen alle einen coolen Abend haben.
Die Berlin Outback Antifa [BOBA] und wir laden wie jeden 1. Mittwoch im Monat zum gemeinsamen Tresen in die Bunte Kuh ein. Mit einem nicht so ganz ernsten Rückblick auf den 3.10. wollen wir mit euch zusammen den Film “Das Fest des Huhns“ schauen und gemeinsam bei Getränken und leckerem veganen Essen ohne Nationalstolz und Einheitsmüll feiern. Bringt eure Freund*innen mit!
Unter dem Motto “Euer Schweigen könnt ihr Euch schenken! Lieber Feminismus feiern!” zog am Samstag, den 17.09.16, eine Demonstration von 3.000 Personen durch die Berliner Mitte. Das queerfeministische und antifaschistische Bündnis “What the fuck?!” demonstrierte für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und trug seinen Widerstand gegen christliche FundamentalistInnen und ihr antifeministisches Gedankengut lautstark und kraftvoll auf die Straße. Wir vom Antifaschistischen Schwarz-Roten Aufbau (ASRA) unterstützen das Bündnis und hielten auf der WTF-Demo diese Rede:
Liebe Genoss*innen,Liebe Demoteilnehmer*innen,
heute stehen wir, wie jedes Jahr auf der Straße, um gegen die christliche Fundamentalist*innen vom “Bundesverband Lebensrecht“ zu demonstrieren. Diese fahren eine konservative, nationalistische, antiemanzipatorische und vor allem antifeministische Politik.
So werden Forderungen wie das komplette Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen laut, hetero- und cis-normative Familien werden als einzige Familienform gesehen und Sterbehilfe wird als Euthanasie bezeichnet. Weiter erhält der Marsch für das Leben Unterstützung von rechten Parteien wie der AfD und anderen neokonservativen Netzwerken.
Defacto wird also bei diesen Leuten gar nichts auf Selbstbestimmung und Emanzipation gelegt, sonder lediglich auf vermeintlich christliche Grundwerte. Damit treten sie die Rechte, die sich Frauen wie unsere Mütter, unsere Großmütter und unserer Urgroßmütter über viele Jahre erkämpften, mit Füßen. Deshalb werden wir sie heute nicht ungestört laufen lassen!
Wir erleben Antifeminsmus, Sexismus und FLTI*feindlichkeit aber nicht nur hier. Die Rede vom sogenannten “Gendermainstream“ ist spätestens seit dem Aufstieg der AfD nicht nur von rechten Parteien zu hören. So sprach sich auch die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder von der CDU in ihrem Buch „Danke, emanzipiert sind wir selber“ klar gegen die Emanzipation der Frau aus. Den etablierten Parteien reicht es also, wenn es Frauenquoten auf dem Arbeitsmarkt gibt und Frauen in Berufen vermeintlich gleiche Aufstiegschancen haben, ganz im Interesse des Kapitals. Doch was ist mit erwerbslosen Frauen? Was ist mit Frauen ohne Papieren? Was ist mit Trans*Frauen, die sowieso weniger Chance auf eine Job haben? Haben diese weniger Recht auf diese Gleichberechtigung der Bundesregierung? Hören durch diese angebliche Emanzipation Sexismen, Street Harrasment, Gewalt gegen FLTI* und Geschlechterrollen auf? Nein! Deshalb haben wir keinen Bock auf das Gequatsche der etablierten Parteien zum Thema Feminismus und wir rufen alle FLTI*auf: Organisiert euch, kämpft! Feuer und Flamme dem Patriarchat!
Wenn wir hier von Antifeminismus und Kampf gegen das Patriarchat sprechen sei erwähnt, dass unsere tiefste Solidarität Gina Lisa Lohfink gilt. Die “Nein heißt Nein“ Kampagne hat in der letzten Zeit einige Leute für das Thema Gewalt gegen Frauen sensibilisiert und auf die Perle der deutschen Justiz in Fällen von sexualisierter Gewalt aufmerksam gemacht. Solidarität mit Gina Lisa! Nein heißt Nein!
Wenn wir uns international umschauen, wie FLTI*s sich gegen Kapital und Patriarchat organisiert haben, sehen wir fortschrittlich, progressive Kräfte, wie beispielsweise die Gulabi Gang in Indien, welche sich 2005 gründete und gegen Männergewalt bzw. gegen Männer, insbesonders Cops, die Vergewaltigungs- und Missbrauchsfälle nicht untersuchten und/oder diese abtaten, kämpfen. Die Gulabi Gang unter der ‘Leitung der Gründerin Sampat Pal Devi trägt rosafarbene Saris und die Frauen sind bewaffnet mit rosafarbenen Bambusstöcken und fungieren als Kämpferinnen für Gerechtigkeit für Betroffener psychischer, pysischer und/oder sexualisierter Gewalt.
Ein weiteres Beispiel ist die Frauenverteidigungseinheit in Rojava/Kurdistan, die YPJ. Die Rolle der Frau im Kampf gegen Daesh (IS) ist dort auch fortschrittlich. So kämpfen YPJ und YPG also Frauen und Männer erfolgreich Schulter an Schulter gegen die Tyrannei von Daesh und der AKP Diktatur. Die Frauen in Rojava haben sich selbstorganisiert, stellen eigene Räte und sind in wichtigen Positionen vertreten.
Solidarität mit der Gulabi Gang, Solidarität mit der YPJ, Solidarität mit allen internationalen FLTI* Organisationen!
Um den Kampf um die Gleichberechtigung aller Geschlechter progressiv zu gestalten und voranzutreiben, müssen wir Sexismen in unserem Alltag erkennen, hetero- und cis-sexistische und patriarchale Strukturen aufdecken und bekämpfen! Auf einen erfolgreichen Tag!
Jin Jiyan Azadi, Frauen Leben Freiheit!
Feuer und Flamme dem Patriarchat! Kampf dem Sexismus im Alltag und im Staat!
Auch wir danken allen, die den Fundis ihren Marsch so richtig schön versaut haben. Für alle, die es interessiert, hier die Pressemitteilung vom “What the fuck?!” Bündnis mit Zahlen, Fakten etc.
Update:
Die Räumung für heute (Donnerstag 22.09.) wurde abgesagt! Somit ist die Demo für heute [22.09. 18:30 Kotti] ebenfalls abgesagt!
Das Landgericht hat den Räumungstermin vorerst ausgesetzt. Allerdings kann die Räumung jederzeit wieder neu angesetzt werden, die stand-by-Mobi geht also weiter!
Weiterhin unterstützen wir dennoch jeden Widerstand gegen Räumungen unserer Freund*innen und alle subversiven Aktionen gegen die Logik des Staates und des Kapitals.
Wir hatten bereits auf der letzten Demo (07.08.16) folgende Rede gehalten – daran halten wir fest und fordern alle Betroffene zur gegenseitigen Solidarität auf! Nur so können wir den profitgierigen Eigentümer*innen und Kapitalist*innen zeigen, dass wir so nicht mit uns umspringen lassen. Solidarität ist unsere Waffe – Kommt alle, um zu bleiben!
A
Liebe Genoss*innen, Antifaschist*innen und Anwohner*innen,
heute sind wir hier auf der Solidaritätsdemo für HG und dem“M99-Gemischtwarenladen mit Revolutionsbedarf“,der gleichzeitig nicht nur einfach seine Wohnung darstellt, sondern in dem sich HG vor allem eine Existenz und einen (Über-)Lebensraumgeschaffen hat, wo er weitgehend selbstbestimmt zu einem Pfeiler des Kreuzberger-Kiezes und zu einem DER Anlaufpunkte von uns allengeworden ist!
HG und sein M99 sind seit Ende der 1980er Jahre ein fester Bestandteil von Kreuzberg, Berlin und ist in der Szene sogar Europa weit bekannt. Im M99 können und konnten sich Menschen seit der Eröffnung mit systemkritischer und antifaschistischer Lektüre, sowie günstigen und guten Klamotten für den Alltag eindecken. Dies ist jedoch nicht das einzige und wichtige für uns, auch konnten sich dort viele Generationen über politische und soziale Entwicklungen austauschen und die Konflikte der Stadt und der Welt diskutieren. Für uns steht der M99 somit für antifaschistische Kämpfe und eine solidarische Gesellschaft.
Diese solidarische Gesellschaft haben wir noch lange nicht erreicht und diese Zwangsräumung beweist es wieder einmal. Und Ja, für uns ist es immer noch eine Zwangsräumung. Denn zum einen gehen wir nicht davon aus, dass HG tatsächlich freiwillig diesem „Räumungsvergleich“ zugestimmt hat. Zum anderen ist ein in diesem Rechtssystem erfolgender Vergleich immer durch Zwang geprägt, wenn dieser unter dem Druck einer drohenden gerichtlichen Räumungsentscheidung geschlossen wird!
Es macht uns wütend und traurig, dass sowohl der Senat, als auch Gerichte sich für die Interessen von Immobilienhaien und kapitalistischen Ausbeuter*innen aussprechen, statt sich endlich für die Menschen dieser Stadt einzusetzen. Denn was passiert nach der Räumung des M99? Es verschwindet ein Teil der sozialen Kämpfe um Wohnraum und Selbstverwaltung in Berlin, ja sogar ein großer Teil der Berliner Geschichte wird wieder einmal dem Profit geopfert!
Schon die letzten Wochen und Monate waren geprägt von den Ereignissen rundum die Rigaer Straße 94 und der mit Hilfe der Bullen durchgesetzten illegalen Räumung der Kadterschmiede. Die Reaktion Henkels auf diese Ereignisse verdeutlicht uns nicht nur seinen Narzissmus und Größenwahn, sondern auch seine Schamlosigkeit. Während überall klar war, dass diese Räumung illegal erfolgte, fabulierte er von “durch die Polizei geschützten Baumaßnahmen“ und legitimierte jede Aktion der Bullen und Security mit Verweis auf das scheiß ASOG und „dem Recht des Eigentümers“. Welche Interessen durch solche Aktionen vertreten werden, ist uns klar. Es sind die Interessen einer kleinen Oberschicht, welche Profit vor Menschenrechte stellt.
Auch bei HG sehen wir, dass die Exekutive mit den Eigentümern zusammenarbeitet. Denn wir erkennen hier zwei Teile einer perfideTaktik: Zum einen soll der solidarische Widerstand im Kiez und der gesamten Stadt ins Leere laufen und zum anderen soll wieder durch eine verdrehte Medienberichterstattung eine Spaltung innerhalb aller Unterstützer*innen erreicht werden. Doch das könnt ihr vergessen! Wir bleiben solidarisch und werden unsere Freiräume und die Lebensräume unserer Freund*innen verteidigen!
Auch wenn es nur ein Abwehrkampf zu sein scheint, wird mit dieser Demo HG und allen anderen, die von Kapitalinteressen wie Zwangsräumung bedroht sind, gezeigt, dass wir hinter ihnen stehen und wir sie stärken wollen, den Kampf weiterzuführen. Wir brauchen mehr solidarischen Widerstand, mehr alternative Hausprojekte und Läden. Wir brauchten aber keine weiteren Luxussanierungen und Eigentumswohnungen für Besserverdienende, keine schicki-micki Läden für Yuppies oder noch mehr leerstehende Bürohäuser. Unsere Wut wächst während die Bonzen in Ihren Villen in Zehlendorf sitzen und weiterhin völlig unbekümmert korrupte Entscheidungen treffen, die sie auch noch frech als Politik für die Menschen Berlins tarnen.
Für uns steht fest: Henkel und sein Prügeltrupp von Bullen haben nichts in Friedrichshain, Kreuzberg oder sonst irgendwo in Berlin zu suchen. Lasst die Finger von derRigaer, dem M99, dem Kanal und der Friedel54!
Deshalb fordern wir Friede den Hütten und Krieg den Palästen, die Häuser denen, die sie brauchen, denn wir bleiben alle und der Kampf geht weiter!
Zwischen Faschismus und Widerstand
– zur aktuellen Situation in der Türkei Juli 2016 –
In der Nacht zum 16.07. kam es in der Türkei zu einem Putschversuch durch das Militär, welcher, anders als bei den vorherigen Putschen, nicht von der Spitze des Militärs ausging. Neben einigen staatlichen zentralen Gebäuden war auch der Flughafen Atatürk kurzfristig in den Händen der Putschisten, ebenso wie der türkische Fernsehsender TRT, über welchen dann auch eine Erklärung verlesen wurde, dass das Militär die Macht übernommen habe. Gleichzeitig fuhren die Putschisten auf vielen öffentlichen Plätzen auf und verhängten Ausgangssperren für die Anwohner*innen. Der türkische Präsident Erdoğan rief seine Anhänger*innen via CNN-Türk und SMS dazu auf, sich den Putschisten entgegen zu stellen, welche sich daraufhin blutige Schlachten mit dem Militär lieferten.
Hier gilt es aber klar zu differenzieren. Natürlich gingen auch viele Türk*innen gegen einen drohenden erneuten Militärputsch auf die Straße. Denn damit gingen und gehen immer schwierige von Einschüchterung, Kontrolle und Unterdrückung geprägte Zeiten für die Zivilbevölkerung einher. Diesen Widerstand gegen Macht, Putsch und Militär befürworten wir ausdrücklich! Aber dieser Widerstandswille war leider nicht bei allen die einzige Motivation, Erdoğans Aufruf zu folgen und sich den Putschisten entgegen zu stellen. Es waren einige, die sich auch klar für Erdoğans AKP aussprachen und denen der Machterhalt für die Regierung das entscheidenste war. Noch viel kritischer sehen wir allerdings den stark hervorgebrachten Nationalismus und Fundamentalismus, denn es wurden Türkeifahnen geschwenkt und es waren „Allahu Akbar“-Rufe zu hören.
Morgens erklärte Erdoğan dann den Putsch für gescheitert und er ließ das Militär „säubern“. Über 1.500 Soldaten wurden verhaftet, einige wurden öffentlich hingerichtet und Bilder gefolterter Soldaten wanderten durchs Netz. Die AKP reichte einen Antrag zur Wiedereinführung der Todesstrafe ein und suspendierte 2.745 Richter*innen, Staatsanwält*innen sowie einige Mitglieder des Hohen Rates.
Aber es gab und gibt auch Menschen, die sich klar gegen jede Machtherrschaft stellen und sich somit sowohl gegen den Militärputsch wandten als auch gegen die Gewaltherrschaft der AKP-Regierung auf die Straße gingen und gehen. So z.B. in Gazi, einem proletarischen Viertel in Istanbul, das ebenso, wie auch besonders stark, von den landesweiten staatlichen Repressionen betroffen ist, da Gazi, in dem viele allevitische Kurd*innen leben, auch für seinen Widerstand bekannt ist. Dort gab es am späten Abend Molotow-Cocktails und Barrikaden sowohl gegen Militärputschisten als auch gegen Militär und Polizei des AKP-Regimes.
Nachdem der „Putsch“ abgewendet wurde, stellte sich Erdoğan in den darauf folgenden Tagen als Verteidiger der demokratischen Ordnung dar! Wer jedoch insgesamt 19.000 Personen verhaftet und 80.000 Menschen um ihre berufliche Existenz bringt und von „Säuberungen“ redet, der sollte nicht gleichzeitig von Demokratie und Gerechtigkeit reden, sondern schweigen!
Kurdische Oppositionelle sagen dazu: „… es sei die Kriegsregierung der AKP, welche die Türkei in dieses Chaos der Auseinandersetzungen geführt hat.“ und die dafür sorgt „… dass der Krieg zu einem Dauerzustand im Land geworden ist.“ Weiter heißt es: Zitat „Der jüngste Putschversuch hat unter Beweis gestellt, dass die Türkei von der faschistischen AKP-Regierung befreit und zu einer demokratischen Regierung geführt werden muss. Die Befreiung der Türkei von einer monistischen, hegemonialen und faschistischen Regierung und die Demokratisierung des Landes drängt mehr denn je.“
Es ist für uns nichts Neues, dass sich Erdoğan und seine AKP-Regierung erneut als unmenschlich erweist, denn wir sehen seit mehreren Jahren wie die Regierung gegen die Kurd*innen in der Türkei Krieg führt, wie versucht wird, demokratische Parteien wie die HDP zu stigmatisieren, wie kritische Journalist*innen inhaftiert und wie Menschen getötet werden!
Die Antwort. die von türkischen und kurdischen Revolutionär*innen auf die Politik der AKP, auf die Repression und auf die Unterdrückung von Minderheiten in der Türkei kommt, ist bemerkenswert. Revolutionäre Jugendbewegungen zum Beispiel, die in verschiedenen Städten in der Türkei als sog. „Stadtguerilla“ kämpfen, wehren sich in den letzten Tagen unter anderem massiv gegen die dort stattfindenden Repressionen und die regierungsseitige Belagerung ganzer Stadtviertel.
Und während in Köln 40.000 AKP-Faschist*innen und „Graue Wölfe“ auf einer Pro-Erdoğan-Kundgebung, die übrigens von einem SPD-Politiker angemeldet wurde, demonstrieren, könnten die Antworten deutscher Politiker*innen auf das Unrecht in der Türkei nicht unterschiedlicher sein. Wohl in der Zwickmühle des unsäglichen Menschen-gegen-Geld-nach-Türkei-Abschiebe-Deals wagt sich Europa nicht einmal Kritik zu üben, sondern überweist der Türkei sogar 1,3 Mrd. Euro. Merkel mahnt die türkische Regierung lediglich zur Verhältnismäßigkeit an und schweigt ansonsten. Einzig einzelne Abgeordnete rügen das Vorgehen der AKP-Regierung, den Abbau demokratischer Strukturen, die Machtausweitung des Präsidenten, die Einschnitte in die Pressefreiheit, die faktische Ausschaltung von parlamentarischer Opposition, den Kampf des Regimes-Erdoğan gegen vermeintliche Unterstützer*innen der Gülen-Bewegung oder der PKK, die nicht mehr rechtstaatlichen Prozesse, Einsperrungen und Ermordungen von angeblichen Putschist*innen. Nur wenige sagen hier offen, dass sich die Türkei unter Erdoğan zu einer Diktatur entwickelt. Und nur wenige fühlen sich anscheinend aus der eigenen Deutschen Geschichte als Mensch dazu verpflichtet, bei solchen „Anfängen“ besonders hinzusehen und sich solcher „Anfänge“ zu erwehren.
Wir solidarisieren uns somit nicht nur mit den politischen Kämpfen der revolutionären Türk*innen und Kurd*innen in der Türkei, sondern auch mit all denjenigen, die sich hier und überall auf der Welt Faschist*innen und Nationalist*innen entgegen stellen!
Faşizme Karşı Omuz Omuza – Schulter an Schulter gegen Faschismus! Berxwedan jiyan e – Widerstand ist Leben!
Antifaschistischer Schwarz-Roter Aufbau im August 2016
Gemeinsam mit der BOBA laden wir am Mittwoch, 03.08.2016, zum offenen Antifa-Tresen in die Bunte Kuh. Neben kühlen Getränken, leckerer Küfa und Raum zum Kennenlernen, gibt es einen Vortrag über die Berliner AfD.
Die AfD, das sind in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem Höcke, Petry und von Storch. Aber was wissen wir über die Akteure der Berliner AfD? Wir wollen etwas Licht ins Dunkel bringen und werden in unserem Vortrag einen Fokus auf die Berliner AfD-Strukturen im Großbezirk Pankow legen. Dieser Bezirksverband ist einer der mitgliedsstärksten im Osten der Stadt und verortet allerlei Parteiprominenz in seinen Reihen, sowie im eigenen Wahlkreis. Prenzlauer Berg bildet hier einen Wohnortschwerpunkt für Funktionäre der Partei. Der Pankower AfD-Verband versteht sich als „Einheitsverband“, der bewusst neoliberalen und offene rechte Kräfte unter einem Dach vereint. Ehemalige Parteimitglieder von den „Republikanern“ und von „Die Freiheit“ haben in der AfD Pankow genauso eine Heimat gefunden, wie Professoren, lokale Kleinunternehmer*innen und ehemalige DDR-Bürgerrechtler. Auch der amtierende, sowie der ehemalige, Pressesprecher der Berliner AfD kommen von hier.
Referent*innen vom Bündnis „Nationalismus ist keine Alternative“ NIKA.
Achtet bitte auf neue Termine, einige von den im Aufruf genannten sind durch einen Aufschub nicht mehr aktuell
Update (11.08.): Inzwischen kam es zu einem Räumungsvergleich. Dadurch wurde der Räumungstermin am 09.08. hinfällig. HG hat seine Wohnung im 1.OG an den Vermieter zurückgegeben und gleichzeitig wurde ihm ein Räumungsaufschub bis zum 20.09. gewährt. Somit wird es zur Räumung von HGs Wohnladen M99 erst nach diesem Termin kommen. Hoffen wir, dass sich bis dahin eine Möglichkeit findet, wie der M99 und der Lebensraum für HG langfristig sichergestellt wird.
Unsere Solidarität bleibt!
Achtet auf neue Ankündigungen – der Kampf geht weiter!
Der rollstuhlabhängige HG betreibt den „M99 – Gemischtwarenladen mit Revolutionsbedarf“ in Kreuzberg seit über 30 Jahren. Er kann dort ein selbstbestimmtes Leben führen und hat große Unterstützung im Kiez. Der Eigentümer Hellmann, der 2011 „80 bis 90 Mill. Euro“ Umsatz machte, will HG am Dienstag, den 9.8. um 9 Uhr räumen lassen. Wir werden uns der Zwangsräumung zusammen mit anderen Gruppen und Nachbar*innen entschlossen entgegenstellen.
Aber nicht nur der Tag der Zwangsräumung ist wichtig. Wir wollen bereits im Vorfeld die Leute im Kiez und darüber hinaus ansprechen. Viele sind ebenfalls von hohen Mieten und Verdrängung betroffen. Und sie sind wütend auf gesellschaftliche Verhältnisse, die u.a. diese Zwänge hervorbringen.
Unser Antwort darauf: solidarischer Widerstand.
Unsere Erfahrung: kein Widerstand ist umsonst, nichts ist festgeschrieben, Geschichte wird gemacht.
WAS KÖNNT IHR MACHEN?
* Verbreitet die Termine und den Räumungstermin – sprecht mit euren Nachbar*innen
* Kommt zu den Veranstaltungen und Demos, bringt Freund*innen und Nachbar*innen mit
* Klebt Plakate und Flyer (wo ihr die bekommt oder zum ausdrucken steht auf unserem Blog)
* Macht Soli-Aktionen (Fotos, Transpis usw.) und teilt sie uns mit
* Hängt Transparente oder Bettlaken für M99 aus den Fenstern
* Bringt Essen und Getränke am Tag der Räumung mit
* Fordert die Polizei auf, die Räumung abzubrechen
* Macht Lärm mit Kochtöpfen und Trillerpfeifen Termine:
–> Jeden Donnerstag Kundgebung vorm M99 <–
SO 07.8. 16.00 Uhr // Heinrichplatz // Kiezdemo
Route: Heini – O-str. – Adalbert – Kotti – Skalitzer – Manteuffel – Muskauer – Eisenbahnstr. – Lausitzer Platz – Skalitzer – U GörlitzerBHF Laut gegen jede Räumung und die Gesamtscheiße
DI 09.8. 8.00 Uhr // HG/M99 // Zwangsräumung verhindern
Wir sagen es ehrlich: Wir wissen nicht was passiert, aber wir sind dagegen und werden da sein!
– Auf jeden Fall: Es wird ein Frühstück gegen Zwangsräumung vorm Laden geben.
Desweiteren einen Infopunkt am 9.8. // 7 Uhr auf dem Heinrichplatz. Da wir nicht wissen können was die Bullen planen, wird es wohl ein sehr spontaner dynamischer Tag werden. Bereitet selbst Aktionen vor und organisiert euch. Macht euch auch Gedanken über die Strategie der Bullen und achtet auf Ankündigungen.
DI 09.8. 18.30 Uhr // Kotti // Abenddemo
Die Demo für alle die am Morgen vielleicht keine Zeit haben ebenfalls
Laut gegen Verdrängung und kapitalistische Verwertungslogik zu protestieren!
–> Jeden Donnerstag Kundgebung vorm M99 Das ganze Wochende: Dezentrale Aktionen <–
Schlafplatzbörse
Es wird eine Schlafplatzbörse geben.Schreibt uns eine Mail an zwangsraeumungverhindern[ätt]riseup.net falls ihr einen benötigt.